Hallo, ich bin Johanna. Gemeinsam mit meinem Mann und unseren vier Töchtern wohnen wir in Dessau. Wir gehören der katholischen Gemeinde an und gestalten diese mit viel Freude und Lebendigkeit mit. Beruflich arbeite ich in einer sozialen Einrichtung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen.

Alltagswege

Ich liebe es, in meinem Alltag viele Wege auf meinem Fahrrad (ein Lastenrad mit Plaz für vier Kinder), verbringen zu können. Oftmals fahre ich meine Mädchen damit durch die Gegend. Es sind gute Zeiten, um sich auszutauschen. Aber auch allein unterwegs führe ich gerne Gespräche, und zwar mit Gott. Ich danke ihm von Herzen, erzähle ihm, was mich beschäftigt und stelle Fragen. Oft bete ich für Menschen, die mir in meinem Alltag begegnen und Hilfe brauchen. Das Gebet ist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden.

Der Weg zum Online-Gebet

Als wir von Leipzig nach Dessau umzogen, fehlte mir das wöchentliche Gebet mit meiner Gebetsgruppe (mit Mamas aus verschiedensten Gemeinden) sehr. Durch die Corona-Zeit hatten wir bereits begonnen, uns auch online zum Beten zu treffen. (Das ist außerdem sehr praktisch, wenn man wegen der Kinder abends viel Zuhause ist.) Wir trafen uns weiter online in kleiner Runde. Das gab mir in dieser Umbruchszeit Halt. Wir waren immer wieder bewegt davon, dass Jesus sein Versprechen auch via Internet einhält: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matth. 18,20) Schritt für Schritt fasste ich in meiner neuen katholischen Gemeinde Fuß. Und da kam Dani mit ihrer Idee auf mich zu, im Internet einen Raum für Gebet und Austausch anzubieten. Davon war ich begeisert. Denn wie mir geht es sicher auch vielen anderen: Für eine gewisse Übergangszeit brauchen Menschen eine Gemeinschaft, die für sie betet, von Gottes Wirken erzählt und so im Glauben ermutigt. So möchte ich als Wegbegleiter da sein, bis der oder diejenige, ob bereits glaubend oder suchend, direkt vor Ort in eine Gemeinschaft von Christen findet.

Wegpausen

In meinem bewegten Alltag ist es mir wichtig, mir immer mal wieder freie Zeiten zu nehmen, für das, was mir Freude macht: musizieren und singen, Texte schreiben und kreative Ideen umsetzen z.b. beim Steine anmalen oder Kerzen verzieren. Ich gehe gerne mit meinem Mann spazieren und mit den Kindern Eis essen. Außerdem übe ich Einrad fahren. Langweilig wird mir nicht so schnell. Aber tatsächlich suche ich besonders seit der Geburt unserer jüngsten Tochter möglichst jeden Tag wenigstens 10 Minuten Zeit der Stille am Morgen, noch bevor das Haus erwacht. Ich richte meinen Blick auf Jesus aus. Wie eine leere Schale lasse ich mich von seiner Liebe füllen. ER hält diesen neuen Tag in seinen Händen. Nicht einen Schritt gehe ich allein. Gott sieht mich und meine Familie, selbst wenn wir heute Umwege gehen.

Gott weitweg und nah

Zur Zeit beschäftigt mich die Frage sehr, wieso ich eigentlich an Gott glaube. Vieles, was der christliche Glaube bereit hält und mir echt gut tut, lässt sich durchaus auch psychologisch erklären. Eine Beziehung zu Gott zu haben, die inniger ist als die Liebe eines Kindes zu seinen Eltern, klingt in vielen Ohren befremdlich. Und dennoch bin ich von dieser Liebe ergriffen, die ich erfahre. Nicht immer spüre ich sie. Oft genug steht am Anfang nur mein Vertrauen auf Jesu Liebe. Dann wage ich den Schritt, zu glauben- und erlebe, dass Gott mit mir geht.

Quelle Text und Bild: Johanna Hübner

Freut euch in der Hoffnung,

haltet durch in schweren Zeiten,

bleibt beständig im Gebet.

-die Bibel: Röm. 12,12

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