Unsere 9-jährige Tochter erzählte mir neulich von einer Begebenheit aus ihrem Schultag: Sie und ein Junge aus der Klasse, Heinrich, seien schon seit Längerem in einander verliebt. (Sie sind Banknachbarn- da verliebe man sich eben schnell mal in einander, sagt sie.) Zwei Mitschülerinnen erzählten nun aber ihrem Freund, dass meine Tochter auf dem Weg zum Sport neben Jakob lief- und sie sich an den Händen gehalten hätten.


„Und, hat Heinrich das etwa geglaubt?“, frage ich nach.
„Nein! Natürlich nicht!“, entgegnet sie mir fast entrüstet.
„Wie gut! Aber,…“, so hake ich nach, „… Wieso glaubt er dir mehr als den anderen beiden? Sie waren immerhin zu zweit.“
Meine Tochter erklärt: „Na, er hat mich ja auch gefragt, ob es so war. Und natürlich glaubt er mir mehr, als den beiden anderen! Er kennt mich. Außerdem habe ich ihm ja auch Briefe geschrieben.“


Die Antwort meiner Tochter lässt mich inne halten. Irgendwie habe ich gerade neu verstanden, wieso ich Gott ganz vertrauen kann und darf. Nach einer Gedankenpause sage ich zu ihr: „Weißt du, so ist das auch mit Gott. Es gibt viele, die irgendetwas über ihn sagen oder von ihm meinen zu wissen. Oder sie sind überzeugt, dass es ihn gar nicht gibt. Aber eigentlich kannst du nur wissen, was stimmt, wenn du Gott selbst fragst. Und wir können in den vielen Briefen lesen, die von ihm und seiner Liebe zu uns erzählen. Die stehen in der Bibel.“


Uns Erwachsenen fällt das manchmal nicht so leicht wie den Kindern, einfach direkt zu fragen. Eher lassen wir uns verunsichern und grübeln Tage darüber nach. Wir glauben sogar ganz Fremden mehr, wie beispielsweise der Werbung, was sie über uns sagen, was wir brauchen oder wie wir zu sein hätten. Oder wir übernehmen einfach Ansichten und Meinungen über Gott, die von Menschen kommen, die ihn nicht so gut kennen.

Wir dürfen von den Kindern lernen: Im direkten Gespräch mit Gott wird mein Vertrauen zu ihm wachsen. Ja, er spricht mir zu, dass ich mehr wert bin als ein Spatz (Matth. 10, 29-31), dass er mir ein Leben in Fülle schenken will (Joh. 10,10) und mich nichts von seiner Liebe trennen wird (Röm. 8,38). Ich darf Gott ganz vertrauen. Natürlich!

Autorin: Johanna Hübner

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Freut euch in der Hoffnung,

haltet durch in schweren Zeiten,

bleibt beständig im Gebet.

-die Bibel: Röm. 12,12

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